Am vergangenen Dienstag, den 31. Juli 2018, unterzeichneten Dr. Haike Frank, Leiterin des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Kaiserslautern, und Miriam Heinrich, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Südwestpfalz, einen Kooperationsvertrag, der die bisherige Zusammenarbeit nun auch offiziell besiegelt. „Mit unserem Netzwerk „Smart Future Südwestpfalz“ haben wir seit 2016 bereits einige Veranstaltungen im Bereich der Digitalisierung angestoßen. Wir freuen uns, die Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum weiter zu intensivieren“, sagte Heinrich. Ziel sei es, insbesondere bei den kleinen und mittleren Unternehmen für die Digitalisierung zu werben und ihnen die „Angst“ vor diesem Thema zu nehmen. Wichtig sei, den Wissenstransfer zwischen Unternehmen und Kompetenzzentrum zu fördern, unterstrich sie ihr Engagement. Die Unternehmen aus der Region Südwestpfalz können nun kostenlos auf die Leistungen und Angebote des Kompetenzzentrums zugreifen und das Know-How der Experten nutzen.
„Die Technologien 4.0 können Unternehmen verändern. Wir möchten sie deshalb für den klassischen Mittelstand erreichbar machen und die Betriebe dafür sensibilisieren“, verdeutlichte Frank die Aufgaben des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Kaiserslautern. Ziel ihrer Projektarbeit ist es, in den Unternehmen neue Ideen anzustoßen, Denkmuster zu verändern, die Mitarbeiter in diesen Prozess einzubinden und für die Veränderung zu gewinnen.
Wie ein solches Projekt in der Praxis aussieht, erläuterte Arnold Schura, Inhaber und Geschäftsführer der POLY-TOOLS bennewart GmbH aus Donsieders. Das Kompetenzzentrum Kaiserslautern betreut das Unternehmen als eines von fünf landesweiten „Leuchtturmprojekten“ bei der Digitalisierung seiner Abläufe. POLY-TOOLS bennewart beschäftigt aktuell 95 Mitarbeiter, rund 30 sind in den letzten Jahren dazugekommen. „Wir entwickeln uns vom Handwerks- zu einem Industriebetrieb, sind inzwischen einer der führenden Werkzeugbauer für Blasformen in Europa“, informierte der Geschäftsführer. Nun gelte es, die komplexen Abläufe im Unternehmen zu strukturieren und an das Wachstum anzupassen. „Was früher auf Zuruf funktioniert hat, geht heute so nicht mehr“, beschreibt Schura das Problem. Dabei sei eine Automatisierung der Arbeitsabläufe unerlässlich. Wo laufen Prozesse ähnlich ab, wo können sie standardisiert werden? Wie kann bei wachsender Geschwindigkeit das hohe Qualitätsniveau gehalten oder der Vorsprung zur Konkurrenz noch ausgebaut werden? Bei der Beantwortung dieser Fragen und der praktischen Umsetzung begleiten und unterstützen ihn die Mitarbeiter des Kompetenzzentrums.
„Genau diese Leuchtturmprojekte wollen wir schaffen, damit die Unternehmen ihre Erfahrungen weitergeben können“, erläuterte Frank. Der WFG Südwestpfalz komme dabei die Rolle als Multiplikator zu, unterstrich sie die Bedeutung der gemeinsamen Arbeit. Über Informationsveranstaltungen, Projektbegleitungen und die Vernetzung der Kontakte könne der Austausch gefördert und die Digitalisierung in den kleinen und mittleren Unternehmen angestoßen oder weiter vorangetrieben werden. „Erste Veranstaltungen dazu sind bereits in Planung“, informierte Heinrich.
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern ist eines von 25 regionalen Kompetenzzentren, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) ins Leben gerufen hat. Ziel dieser bundesweiten Förderinitiative „Mittelstand-Digital“ ist es, kleine und mittlere Unternehmen über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung zu informieren. Die geförderten Kompetenzzentren helfen mit Expertenwissen, Demonstrationszentren, Best-Practice-Beispielen sowie Netzwerken, die dem Erfahrungsaustausch dienen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ermöglicht die kostenfreie Nutzung aller Angebote von Mittelstand-Digital.
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern begleitet Unternehmen in Rheinland-Pfalz, im Saarland sowie angrenzenden Regionen auf ihrem Weg in die Digitalisierung.