In wenigen Jahren schon werden die ersten Arbeitnehmer aus der sogenannten „Babyboomer-Generation“ in den Ruhestand gehen. Auch südwestpfälzische Betriebe werden dann von einer erheblichen Verschärfung des Fachkräftemangels betroffen sein. Daher arbeitet die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Südwestpfalz bereits jetzt an einer Strategie, um die Unternehmen bei der Gewinnung von qualifiziertem Personal zu unterstützen. Diese und weitere Maßnahmen zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Südwestpfalz werden durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) und das rheinland-pfälzische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie im Rahmen des Projektes „Offensive für den Strukturwandel“ gefördert. Der erste Schritt besteht in einer Befragung der Betriebe aus der Region, um eine solide Planungsgrundlage zu erhalten. Der Fragebogen steht ab sofort auf der Homepage der Wirtschaftsförderungsgesellschaft unter www.wfg-suedwestpfalz.de.
Gesammelt werden Informationen zu Problemen bei der Gewinnung von Fachkräften, die sich unter Umständen jetzt schon bemerkbar machen, zum Weiterbildungsbedarf der Mitarbeiter und zur Zusammenarbeit mit anderen Betrieben. Landrat Hans Jörg Duppré bittet die Unternehmen, sich an der Erhebung zu beteiligen. „Wir werden die Daten sehr sorgfältig analysieren und daraus konkrete Handlungsempfehlungen für Verwaltungen, Unternehmen, Bildungseinrichtungen und weitere Akteure auf dem Arbeitsmarkt erarbeiten“, versichert er.
Ein weiteres zentrales Thema des zunächst auf ein Jahr angelegten ESF-Projektes ist die grundlegende Veränderung der industriellen Fertigung hin zu individuelleren Produkten, dem Einsatz einer intelligenteren Technik sowie einer intensiveren Verzahnung von Industrie und hochwertigen Dienstleistungen. Experten sprechen von einer vierten industriellen Revolution, der „Industrie 4.0“. Im verarbeitenden Gewerbe ist ein Drittel der Beschäftigten im Landkreis tätig. „Daher wollen wir den ortsansässigen Unternehmen dabei helfen, sich dem wirtschaftlichen Strukturwandel anzupassen und sich rechtzeitig neuen Formen von Produktion und Beschäftigung zu öffnen“, erklärt der Landrat. Dazu sind im Laufe des Jahres weitere Aktionen wie zum Beispiel Informationsveranstaltungen, Workshops und Schulungen geplant.
Zur Umfrage: https://wfg-suedwestpfalz.de/umfrage/
